Gemeinsam bringen wir Kinderaugen zum Leuchten

So arbeitet die Alfred Kolb Stiftung

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Stellvertretend für Stiftungsgründer Alfred Kolb erörtert Alessandro Cacciola, CEO der Andreas Schmid Group, was die Macher der Stiftung antreibt und wie nachhaltige Förderung gestaltet werden kann.
Herr Cacciola, was war die Initialzündung für die Alfred Kolb Stiftung?

Für Alfred Kolb bestand durch sein Engagement bei der Gründung der Internationalen Schule Augsburg bereits eine intensive Verbindung zu den Themenfeldern Jugend und Bildung. Aus dem Wunsch, als Unternehmer der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können, entstand 2008 die Alfred Kolb Stiftung, mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche aus problematischen Lebensverhältnissen zu unterstützen, ihnen Bildung zugänglich zu machen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern.

Was ist die Mission der Stiftung?

Wir haben in der Stiftung ein Lieblingszitat von F. Ch. Schiermeyer, das man als unser Motto sehen könnte: „Kleine Kinder nimmt man an die Hand. Große beim Wort.“ Alfred Kolbs Gedanke für die Stiftung war, auch andere dazu zu motivieren, sich für Kinder zu engagieren. Hier hat die Stiftung als Motivations-Multipikator die Andreas Schmid Group im Hintergrund, deren gute Vernetzung ein optimaler Verstärker für unsere Mission ist.

Welche konkreten Projekte unterstützt die Stiftung und warum gerade diese?

Während die Stiftung sich in den Anfängen zunächst vielen einzelnen Themen gewidmet hat, wollen wir heute gezielter, ganzheitlicher und in größerem Umfang unterstützen. Ganz klar, wir erhalten regelmäßig Anfragen zu oft wirklich großartigen Projekten, aber uns war wichtig, statt einer breiten Streuung lieber nachhaltige Erfolge zu erzielen. Um unsere Hilfe stärker kanalisieren zu können, haben wir uns mittlerweile auf die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll hier in Augsburg fokussiert.

Warum fiel Ihre Wahl auf die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll?

Für uns waren zwei Dinge wichtig: Kinder und Regionalität. Um sinnvolle Hilfe für bedürftige Kinder zu leisten, muss man nicht unbedingt auf einen anderen Kontinent gehen – denn was liegt näher als sich in der eigenen Heimat zu engagieren? So kam der Kontakt zum Kinderheim in Hochzoll zustande. Unter meiner Federführung als CEO der Andreas Schmid Group habe ich gemeinsam mit Sabine Kolb, der „First Lady“ unserer Stiftung, bei Besuchen vor Ort gute Gespräche geführt. So konnten wir herausfinden, wie konkret wir hier sinnvoll helfen und für die Kinder einen echten Mehrwert schaffen können.

Wie sieht die Unterstützung in der Praxis aus?

Bei der Unterstützung des Hochzoller Kinderheims geht es um weit mehr als monetäre und materielle Dinge. Wir setzen gezielt die Kompetenzen unserer Unternehmensgruppe ein: Als Logistiker können wir das Kinderheim konkret bei Transport, Lagerung oder Reparaturen unterstützen. Mit unseren IT-Spezialisten von Quentia wiederum können wir wertvolles Wissen vermittlen. Manchmal ist für die Jugendlichen einfach etwas Nachhilfe wichtig: Wie gehe ich mit dem Internet verantwortungsbewusst um? Was muss ich zum Datenschutz wissen? Wie baue ich eine Excel-Tabelle auf oder finde mich bei Word gut zurecht? Solche Nachhilfekurse rund ums Internet und die Office-Programme sind übrigens für beide Seiten etwas Tolles: Das Kinderheim erhält eine sinnvolle Leistung, ohne dass dadurch Kosten entstehen – und auch unsere Mitarbeiter, die dafür natürlich von uns freigestellt werden, nehmen aus der Arbeit mit den Kindern viel erfüllende Motivation mit. Durch ihr Engagement identifizieren sie sich noch stärker mit dem Unternehmen.

Wie kommt die Hilfe der Stiftung bei den Jugendlichen an?

Die Jugendlichen erhalten mit ihrem neu erworbenen Wissen etwas, was sie hinsichtlich Schule und Ausbildung weiter bringt. Wichtig ist auch: Die Kids bekommen etwas mit, was ihr Selbstbewusstsein stärkt. Die Kinder haben ja sonst oft wenig Zuspruch – und wenn sie nun durch unsere ‚Nachhilfe‘ etwas besonders gut können, motiviert sie das ungemein und sorgt für ein gutes Selbstwertgefühl, das für eine positive Entwicklung unabdingbar ist. Das alles erachten wir eigentlich als noch wichtiger als rein materielle Unterstützung, die die Stiftung natürlich auch leistet: z.B. haben wir eine Tischtennisplatte und Fußballtore gestiftet – aber auch hier geht die konkrete Unterstützung mit einher, da unsere Hausmeister die Tore gleich auf dem Gelände perfekt eingebaut haben.

Welche Verbindungen bestehen zwischen der Andreas Schmid Group und dem Hochzoller Kinderheim?

Wir versuchen, hier Beziehungen auf verschiedenen Ebenen zu unterhalten, die über die rein finanzielle Unterstützung hinausgehen. Beispielsweise haben wir eine Weihnachtskartenaktion initiiert: Kinder unsere Mitarbeiter malen Bilder für die Karten, die wir an unsere Kunden verschicken – für jede dieser Karten spendet das Unternehmen an die Alfred Kolb Stiftung. So tragen unsere Mitarbeiter aktiv dazu bei, etwas für die Kinder im Kinderheim zu tun – eine schöne emotionale Verbindung, die Menschen näher zusammenbringt. Auch andere Unternehmensveranstaltungen spielen wir gerne über die Andreas Kolb Stiftung: Anstelle von Weihnachtsgeschenken für unsere Kunden spenden wir in deren Namen an die Stiftung, das bedeutet Weihnachtsfreude auf eine viel nachhaltigere Art.

Wie kann die Stiftung die Zukunft der Kinder und Jugendlichen positiv beeinflussen?

Die Andreas Schmid Group, die ja bei der Stiftung immer im Hintergrund steht, versucht auch, den Jugendlichen Möglichkeiten für Praktika und Berufsausbildungen zu geben. Im Unternehmen bieten wir acht verschiedene Ausbildungsberufe an, durchschnittlich haben wir 80 Azubis im Jahr, dazu neu das duale Hochschulstudium an der Uni Heidenheim. Daher freuen wir uns immer, wenn das Kinderheim uns mit einem Wunsch in dieser Hinsicht kontaktiert: So kam über das Praktikum eines jungen Mannes, das beide Seiten begeistert hat, erst kürzlich eine Ausbildung zum Kraftfahrer zustande – eine dauerhafte Verbindung, die ich als großartigen Erfolg für die Arbeit unserer Stiftung sehe!

Zum Abschluss ein Ausblick auf Projekte von morgen?

Wir wollen unsere Arbeit ausbauen und sind daran interessiert, ganz gezielt mit dem Kinderheim zusammen verschiedene Leuchtturmprojekte anzubahnen. Zum „big picture“ gehören hier Ideen wie das Sponsoring von Sportveranstaltungen, Selbstverteidungungskurse und natürlich weitergehende Möglichkeiten, den Jugendlichen Ausbildungsplätze zu vermitteln, auch über unser Netzwerk aus befreundeten Unternehmen und Geschäftspartnern.

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